Die Klimakrise ist in aller Munde. Zu Recht, stellt sie doch für die Menschheit eine Bedrohung nie gekannten Ausmasses dar. Schon heute sind ihre Auswirkungen erschreckend. Doch wer glaubt, mit einer beherzten CO2-Reduktion weltweit sei das Problem gelöst, hat nicht verstanden, worum es geht. Nicht weniger als ein neues Verhältnis des Menschen zur Natur und zu unserem Planeten ist gefordert. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob dies gelingt.
Inzwischen wollen alle das Klimagas CO2 reduzieren, selbst jene, die sich noch bis vor kurzem gegen den Klimaschutz gesperrt haben. Der neue Konsens ist allerdings nicht nur eine gute Nachricht. Er ist auch Ausdruck eines Tunnelblicks, der übersieht, was alles sonst noch zu tun ist, um unsere Gesellschaft enkeltauglich zu machen. Als ob die Erde eine Maschine wäre, an der man ein paar Stellschrauben justieren kann, damit sie weiterrattert wie bisher – und wir weiterwursteln können!
Der Tunnelblick führt etwa dazu, dass in der Schweiz die Produktion erneuerbarer Energien nun plötzlich auf Teufel komm raus vorangetrieben werden soll, indem in schützenswerten Berglandschaften Solarparks gebaut und, um das zu erleichtern, der Natur- und Landschaftsschutz weitgehend ausgehebelt wird. Dasselbe mit der Wasserkraft. Perfid ist die Argumentation der bürgerlichen PolitikerInnen: Sie, die langjährigen Bremser in Sachen Erneuerbare, werfen nun den Naturschutzorganisationen Verhinderungspolitik vor, weil sie den rücksichtslosen Ausbau der erneuerbaren Energie in dieser Form nicht akzeptieren wollen.
Denn ein solcher Ausbau geschähe auf Kosten der Biodiversität: Weitgehend naturbelassene Landschaften würden grossflächig zerstört und zu Industrieparks für Erneuerbare umfunktioniert. Was für eine Pervertierung des Umweltschutzgedankens! Es ist Ausdruck des Unwillens weiter Kreise in der Politik, den nötigen Wandel in seiner ganzen Tiefe zu vollziehen. Stattdessen müssen technologische Lösungen her, zumal diese auch neue Profite versprechen. Der Bär lässt sich aber nicht waschen, ohne sein Fell nass zu machen.
Zivilisationskrise
Unser Konzept von Umwelt- und Naturschutz hatte schon immer Schlagseite. Man dachte sich, man könne einzelne Schutzgebiete – möglichst weit draussen in den Bergen – ausscheiden, in denen der Mensch allenfalls auf ausgeschilderten Wegen etwas zu suchen hat. Und über die Natur ausserhalb der Schutzgebiete könnten wir wie bisher verfügen, sie also mit beruhigtem Gewissen ausbeuten und zerstören. Doch das ist zu kurz gedacht. Jede kleine Wiese, jede Kiesfläche, jede Rabatte am Strassenrand ist Hort des Lebens und fordert im Grunde unseren sorgfältigen Umgang.
Wie konnte es so weit kommen, dass wir derart gedankenlos und rabiat mit unserer Umwelt umgehen? Scheinbar blauäugig sind wir ins Anthropozän gestolpert, und nun haben wir den Salat … Die Klimakrise und die CO2-Problematik sind Teil einer viel umfassenderen Zivilisationskrise. An allen Ecken und Enden knirscht es im Gebälk. Weder das Justieren von Stellschrauben noch technologische Lösungen allein führen weiter. Es braucht ein grundsätzliches Umdenken, das ja an den Rändern der Gesellschaft längst im Gang ist.
Und machen wir uns nichts vor: Die Zeitenwende kann nur zu einem Zivilisationssprung werden, wenn wir anders wirtschaften. Der Kapitalismus in der heutigen Form hat sein Ablaufdatum überschritten, weil er dysfunktional geworden ist. Er dient längst nicht mehr den Bedürfnissen der Menschheit, sondern zerstört deren Lebensgrundlage. Man muss den Kapitalismus nicht auf den Misthaufen der Geschichte werfen. Er hat auch seine zweckmässigen Seiten. Doch seine zerstörerischen Seiten zurückzudrängen, ist ebenso wichtig wie die weltweite Reduktion des CO2-Ausstosses.
Erst wenn wir aufhören, die Natur auszubeuten, und sie stattdessen hegen und im besten Sinne kultivieren, erst wenn wir als Hauptakteure des Anthropozäns die volle Verantwortung übernehmen, haben wir eine Zukunft. Wie noch nie liegt sie in unseren Händen.
Eine neue Religion wird installiert, bei den Profitören knallen die Sektkorken
in Erwartung gigantischer Einahmen von den Irregeleiteten und Indoktrinierten Menschen! Es ist nichts Anderes als ein Ablaßhandel der Modernen Art zur Beruhigung der Verfügungsmasse Mensch!!!
Danke, Wolfgang, für deinen dezidierten Kommentar! Die Elektromobilität weist in dieselbe Richtung: alter wein in neuen Schläuchen.
Die Elektromobilität, gab es schon vor hundert Jahren! Aber mit der Endeckung
des Erdoels und den damit zu erwartenden Gewinnen, ging die Entwicklung der Technik der Elektromobilität fast zu Ende! Warum sollte man schon Damals Gelder in eine Entwicklung der Elektrischen Zukunft investieren, wenn man mit den Erdoel und den Verbrennungsmotoren astronomische Summen verdienen konnte!!
So ist das bis zum heutigen Tage geblieben! Das scheinheilige Getuhe mit den sogenannten Alternativen Energien heute, ist nichts anderes als ein Feigenblatt zur Verdeckung der wahren Absichten der mächtigen Konzerne die den Handel mit Oel kontrollieren. Wenn irgend Jemand glaubt, das Die auf die Gigantischen Einnahmen verzichten, die Sie mit diesen Stoff erzielen, dann ist Das ein Fataler Irrtum!!