Manchmal entfliehe ich dem Alltag auf den Reinacher Rebberg. Zwar sind die Reben dort längst in der Minderheit, verdrängt durch Villen mit Weitblick und ihre Gärten. Doch nicht überall liess sich auch der Weitblick verdrängen. Besonders dort nicht, wo die Reben stehen. So lustwandle ich denn fast täglich durch die ruhigen Strassen des Reinacher Hausbergs zu den Reben und lasse mich vom Blick in die Weite zu weiten Gedanken inspirieren – oder auch mal nur zu weinseligen Gedanken, inspiriert durch die anschwellenden Trauben an den Rebstöcken.
Die Reben auf dem Bild wurden diesen Frühling gepflanzt. Sie sind jung und haben ihre Zukunft noch vor sich. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Villen hingegen sind meist etwas älter, um nicht zu sagen alt. Sie haben ihre Zukunft weitgehend hinter sich, investiert in grosse Automobile und Gärten mit Weitblick.
Auch ich habe die Zukunft bald hinter mir. Für eine Villa mit Garten hat’s nicht gereicht. Für den Weitblick hingegen schon.
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